Donnerstag, 12. November 2015

Allgemeines über Schlösser

Hey!
Da es im folgenden Post unter anderem um Türen geht, betrachte ich dies als gute Gelegenheit, euch davon zu erzählen, wie ich mich letztes Semester versehentlich ausgesperrt habe. Es war ein sehr heißer Tag und ich kam völlig erledigt von der Uni nach Hause. Zuerst tauschte ich natürlich meine lange Hose gegen eine kurze (im Labor muss man lange Hosen tragen, was im Sommer ziemlich nervig sein kann) und stellte fest, dass ich noch einkaufen gehen muss. Der Supermarkt ist direkt gegenüber und ich wollte nur ganz kurz weggehen, daher habe ich eigentlich nur Geld mitgenommen. Einige Minuten später stellte ich fest, dass ein Schlüssel auch nicht schlecht gewesen wäre. Außerdem wäre mein Handy ganz nützlich gewesen, um jemanden anrufen zu können. Ich spielte schon mit dem Gedanken, zu meinen Eltern nach Hause zu fahren, aber ich beschloss, erstmal die Umgebung zu erkunden. In der gleichen Straße befindet sich nämlich der Schlüsseldienst, der die Sicherheitsschlösser hergestellt hat, die in unserem Haus verbaut sind. Das wusste ich eigentlich nur, weil die ein großes Plakat von einem Schlüssel haben, der aussieht wie mein Schlüssel. Jedenfalls hing da gerade tatsächlich ein Infoblatt darüber, warum unsere Sicherheitstüren so toll sind und welche Vorteile sie bieten (auf der Infotafel werden immer wieder mal andere Produkte beworben, also war das wirklich Glück) und da stand, dass man die Tür im Notfall jederzeit schließen kann. Ich weiß nicht mehr, wie das im Türfachjargon heißt, jedenfalls war klar, dass man die Tür ganz einfach öffnen kann, wenn sie nur ins Schloss gefallen ist. Zum Glück konnte ich sie nicht versehentlich zusperren ohne Schlüssel. Grundsätzlich hätte ich ja auch gleich nachgefragt, wie man die Tür praktisch wieder öffnen soll, wenn man sich ausgesperrt hat, aber mein Problem trat leider außerhalb der Öffnungszeiten auf. Ich wusste jedenfalls, dass man Türen auch mit alten Kreditkarten oder Ähnlichem öffnen kann, also habe ich begonnen, das vor meiner Tür zu versuchen. Das ging leider gar nicht so einfach. Ich probierte ein paar Minuten lang, die Tür mit meiner ÖBB-Vorteilscard zu öffnen und ging dann wieder ins Erdgeschoß, immer abwechselnd, in der Hoffnung hilfsbereite Nachbarn zu finden. Ich war gerade wieder auf halbem Wege nach oben, als ich die Stimmen von 2 Jungen Männern hörte. Zum Glück fährt unser Lift langsam und ich konnte dadurch rechtzeitig unten angelangen, um sie zu fragen, ob sie mir helfen können. Die beiden erwiesen sich als sehr hilfsbereit, was daran liegen könnte, dass ich wirklich schon verzweifelt war. Sie stellten fest, dass man eigentlich auch tagsüber jederzeit ungestört einbrechen könnte, wenn man ein verheult aussehendes Mädchen ohne Schuhe mitnimmt. Das würde vermutlich wirklich funktionieren, man muss nur authentisch so tun, als würde man jemandem helfen, der sich gerade ausgesperrt hat. Jetzt weiß ich jedenfalls, dass man auch Sicherheitstüren jederzeit im Notfall schließen kann, weil es super-einfach geht, sie wieder zu öffnen. Es dauert für 2 geschickte Männer nur 20 Minuten, wobei man anmerken sollte, dass es länger gedauert hätte, wenn sie keine Tür mit dem gleichen Schloss gehabt hätten, die sie öffnen können, um nachzusehen, wie man das Schloss am effektivsten knacken kann. Meine ÖBB-Vorteilscard sieht seither ziemlich mitgenommen aus. Mein Kommentar ist jetzt zwar deutlich länger als der ursprüngliche Post geworden, aber was soll's. Mich wird bestimmt niemand dafür schimpfen.

24.2.2012

Eigentlich müsste ich den Titel ändern in "Allgemeines über das Schloss" oder "Allgemeines über Schloss Drosendorf", aber ich bin zu faul. Ich weiß, es war viel mehr Arbeit, diesen Satz zu schreiben, aber ich bin nicht immer logisch. Auf jeden Fall ist das Schloss nach eigenen Angaben teilweise stilvoll eingerichtet. In einem Fragebogen sollte man angebeben, ob man das Personal eher freundlich oder sauber findet. Es gibt hier viele Türen und es ist nicht immer leicht, sie aufzubekommen. Die Türschnallen sind nämlich alle sehr alt und unterschiedlich. Mal muss man an einem Türknauf drehen, mal muss man zugleich auch noch ein normales Schloss aufsperren, dann muss man oft auch noch kleine Riegel beachten, die vorgeschoben sein können und ohne die Anwendung von Gewalt geht sowieso keine Tür auf. Es kommt also durchaus vor, dass jemand verzweifelt vor einer Tür steht und sie nicht öffenen kann. Interessanterweise hilft es, wenn jemand anderer versucht die Tür zu öffnen und exakt dasselbe macht. Doch wenn man verzweifelt vor einem merkwürdig aussehendem Türschloss steht, sollte man nicht verzagen -meistens denkt man zu kompliziert und es reicht aus, wenn man die Türschnalle herunterdrückt. Im Erdgeschoss hängen genau 26 Geweihe. Elina hat sie gezählt. Außerdem gibt es viele Bilder, aber die habe ich ja schon einmal erwähnt. In den Zimmern selbst ist alles schief. Zum Beispiel der Stuck an der Decke. Mir fällt es normalerweise nicht auf, wenn etwas schief ist oder zumindest stört es mich nicht, aber in unserem Zimmer ist schon alles sehr schief. Es ist ein großer Raum und er sieht immer ziemlich leer aus und nie wirklich gemütlich. Das heißt aber nicht, dass ungemütliche Möbel im Raum sind oder dass man sich in dem Raum nicht wohl fühlen kann. Der erste Eindruck beim Reingehen ist einfach immer irgendwie... die Möbel wirken so verloren in dem großen Raum. Ich weiß auch nicht... die Beschreibung "teilweise stilvoll eingerichtet" passt eigentlich sehr gut. Es ist Zimmer Nummer 5. Michelle und Elina haben Zimmer 5a. Das ist direkt anschließend. Man könnte sagen, dass sie immer durch unser Zimmer durchgehen müssen, wenn sie in ihr Zimmer wollen, man könnte aber auch sagen, dass sie mit uns im gleichen Zimmer sind und sich zum schlafen in ein extra Zimmer zurückziehen können. Ursprünglich befand sich im Zimmer 5a keine Lichtquelle außer einer kleinen Schreibtischlampe. Der Schalter für die Schreibtischlampe befand sich am Kabel, das irgendwo unterm Bett versteckt war und hatte einen Wackelkontakt. Deshalb waren die Bewohner von Zimmer 5 so großzügig, den Bewohnern von Zimmer 5a eine Stehlampe zu überlassen. Ich nehme an, dass Zimmer 5a nicht sehr häufig vermietet wird.
Weiters gibt es im Schloss Drosendorf viele Geheimgänge. Ein Geheimgang ist sogar mit einem Schild beschriftet.

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