Hey!
Wir wollten schon lange wieder einen Mädelsabend machen. Irgendetwas ist
im Zuge der Vorbereitung allerdings schief gelaufen. Manche wussten gar
nicht, dass es sich um einen Mädelsabend handeln soll und außerdem
wurden einige Burschen eingeladen. Letztendlich waren ungefähr gleich
viele Männer wie Frauen anwesend. Außerdem konnte Vera nicht gut
kommunizieren, ob es denn nun ein Mädelsabend ist. Also dass Jan zum
Mädelsabend erscheinen würde, war schon seit Freitag klar, aber ich
dachte, dass das eine Ausnahme war. Schließlich hatten wir noch nie
einem Mann erlaubt, bei einem Mädelsabend anwesend zu sein. Als ich
samstags Johanna und ihren Freund traf und sie sich mit den Worten "Wir
sehen uns dann bei der Vera" verabschiedeten, war ich etwas verwirrt.
Ich beschloss also, zur Sicherheit nochmal Vera zu fragen, ob es sich
tatsächlich um einen Mädelsabend handelt und ob ich entsprechendes
Equipment mitnehmen soll. Die Antwort lautete nur "wie du willst",
woraufhin ich ein paar Nagellacke und eine Gesichtsmaske eingepackt
habe. Die Gesichtsmaske habe ich übrigens schon ziemlich lange zu Hause
herumliegen, weil ich einmal vor ein paar Jahren einige Gesichtsmasken
gekauft habe, die nach verschiedenen Früchten riechen und
unterschiedliche Effekte auf die Haut haben sollen. Da ich
Gesichtsmasken aber höchstens im Rahmen eines Mädchenabends verwende und
wir diese nicht sehr häufig veranstalten, wollte ich langsam meine
letzte Gesichtsmaske loswerden. Ich hatte übrigens vor einer Weile das
Gefühl, dass ich beinahe eine angemessene Menge Nagellack besitze, da
ich mir eigentlich ganz gerne meine Zehennägel lackiere. Dabei bin ich
beim Auftragen überhaupt nicht genau, sondern male teilweise bewusst
raus, um den Nagel ganz sicher bis zum Rand zu bemalen, damit es länger
schön bleibt. Die überschüssige Farbe am Rand verschwindet innerhalb von
0,5-2 Tagen von alleine (es geht schneller, wenn man sich zum Beispiel
duscht oder Socken trägt) und dann hat man ungefähr 3 Wochen lang schön
lackiere Zehennägel. Es ist im Vergleich einfach viel praktischer,
Zehennägel zu lackieren, als Fingernägel zu lackieren. Jedenfalls dachte
ich, dass ich durch meinen Verbrauch halbwegs rechtfertigen kann, wie
viele Nagellacke ich besitze, da habe ich zum Geburtstag 6 neue bekommen
oderso. Jetzt muss ich mir eingestehen, dass ich einfach viel zu viel
Nagellack besitze. Jedenfalls bin ich mit ein paar Nagellacken bewaffnet
zu Vera marschiert, in der Hoffnung, dass mir jemand dabei hilft, sie
aufzubrauchen. Dort angekommen hatte ich nicht einmal annähernd das
Gefühl, mich bei einem Mädelsabend zu befinden. Das könnte theoretisch
mit der Männerquote zusammenhängen, aber ich bin mir nicht ganz sicher,
ob das tatsächlich die Ursache war. Jedenfalls dachte ich, es wäre total
unpassend, zu erzählen, dass ich extra Nagellack dabei habe, aber die
anderen reagierten sehr positiv darauf. Jan wollte unbedingt, dass wir
seine Fingernägel lackieren. Er entschied sich mit Hilfe unserer
Beratung für die Farben grün und lila. Judith bemalte also die Nägel
einer Hand grün und die der anderen lila und dann wurden die Nägel noch
in der jeweils anderen Farbe beschrieben. Also niemand hat begonnen,
ausführlich zu erläutern, wie seine Fingernägel aussehen, sondern
Johanna hat begonnen, darauf zu schreiben. beschriftet. Ja, beschriftet
ist das Wort, das ich eigentlich verwenden hätte sollen. Jetzt ist es
wohl schon zu spät. Immerhin wisst ihr trotzdem, dass ich das
anspruchsvolle Fremdwort "beschriftet" kenne. Ich hoffe, ihr glaubt mir,
dass ich weder ein Wörterbuch, noch Google verwendet habe, um auf das
Wort zu kommen. Um genau zu sein war nicht mal eine lange Nachdenkpause
notwendig, aber doch eine so lange Pause, dass ich versehentlich vorher
"beschrieben" verwendet habe und dieses Malheur nicht mehr ausbessern
konnte. Ich schreibe diesen Post heute nämlich mit einer Schreibmaschine
und scanne dann die Abschrift ein. Um das Format zu ändern, lasse ich
anschließend natürlich noch ein Schrifterkennungsprogramm drüber laufen.
Das klingt vielleicht etwas umständlich, aber meine Tastatur ist kaputt
gegangen und mir ist keine praktischere Lösung eingefallen. Eigentlich
wollte ich ja ins Abstellkammerl gehen, um eine neue Tastatur zu holen,
aber auf halbem Weg steht eine Schreibmaschine und ich war dann doch zu
faul, für die andere Variante. Der Vorteil einer Schreibmaschine ist,
dass man damit keinen Internetzugang hat und somit nicht so leicht davon
abgelenkt wird, produktiv zu sein. Der Nachteil ist natürlich, dass man
Tippfehler nicht ausbessern kann und dass man schon durch kurze
schwache Momente, in denen einem nicht sofort das Wort "beschriftet"
einfällt, sofort wie ein Volltrottel dasteht. Die Sache mit der Tastatur
sollte jedenfalls auch erklären, warum ich schon so lange nichts mehr
hier geschrieben habe.
Nun möchte ich mich allerdings wieder Jans Händen widmen. Auf seinen
Fingernägeln stand nach den sorgfältigen Beschriftungsarbeiten "NICE!"
und "OIDA!" in der jeweils anderen Farbe. Also auf der grünen Hand lila
und auf der lila Hand grün. Ach, die Hände waren ja gar nicht farbig.
Seht ihr? Solche Gedankenfehler kann man leider nicht mehr ausbessern,
wenn man auf einer Schreibmaschine schreibt. Also thoeretisch wäre es
schon möglich, aber es ist sehr umständlich und womöglich würde ich dann
beim weiterschreiben gar nciht mehr die richtige Zeile wiederfinden,
sodass die Schrift dann komisch versetzt ist. Ich habe ja nicht so viel
Routine bei der Schreibmaschinenschreiberei. Das haben wir übrigens in
der Schule gelernt. Also das Fach hieß nicht
Schreibmaschineneshcrieberei (schon wieder fehlerhaft getippt, das tut
mir wirklich leid, ich hatte es bei dem Wort irgendiwe zu eilig),
sondern Maschinschreiben, aber wir haben dort gelernt, wie man mit
echten Schreibmaschinen im 10 Finger System tippt. Ich war ziemlich
untalentiert in dem Fach, aber im weiteren Verlauf meines Lebens habe
ich immer so viel getippt, dass ich inzwischen sehr schnell und halbwegs
fehlerfrei tippen kann. Ich bin auf jeden Fall deutlich schneller, als
wenn ich versuche, etwas händisch aufzuschreiben und eigentlich werde
ich immer schlechter darin, Sätze händisch aufzuschreiben. Die
Forumlierung ist eigentlich auch schwachsinnig, schließlich verwende ich
zum Tippen ja auch meine Hände. Wenn ich versuche, mit Stiften zu
schreiben, ist das jedenfalls sehr ineffizient, da ich sowohl langsam,
als auch unleserlich schreibe. Im Verlauf des Abends wurden mir
jedenfalls meine Fingernägel lackiert und dabei habe ich eine ganz
andere Lackiertechnik beobachtet, als ich anwenden würde. Judith
lackiert Fingernägel so, dass sie wirklich nie rausmalt, was ich
überhaupt nicht könnte. Andererseits lackiert sie nicht bis zum Rand des
Fingernagels und ich fand, dass sie das teilweise zu extrem gemacht
hat. Ich würde eben versuchen, jedes kleine Fitzelchen des Nagels zu
bedecken, aber vermutlich ist das ziemlich schwer, wenn man auf keinen
Fall daneben malen möchte. Das ist jedenfalls das, was mir wichtiger
wäre, weil ich von den Zehennägeln weiß, dass sie viel kürzer noch
ausreichend bemalt aussehen, wenn man sie von Anfang an nicht
vollständig bemalt hat. Jedenfalls ist mir dann aufgefallen, dass meine
Fingernägel zufällig die Farbe meiner Zehennägel haben. Der Unterschied
war nur, dass meine Fingernägel zusätzlich mit einem Nagellack verziert
waren, der große goldene Glitzerstücke enthält, sodass ich die
Zehennägel noch angepasst habe. Mir war wirklich im Vorhinein nicht
klar, dass ich die gleiche Farbe ausgewählt hatte... Glitzerzeugs macht
Nagellack übrigens viel langanhaltender, sodass ich meine Fingernägel
etwa eine Woche so gelassen habe und die Zehennägel über ein Monat.
Nicht, dass das am Schluss noch perfekt aussah, aber ich hatte gar nicht
dass Gefühl, dass ich meine Nägel schon längst ablackieren hätte sollen
oderso. An dieser Stelle erfahrt ihr also doch noch, dass der
Mädelsabend schon eine Weile zurückliegt (wobei ich bei der Zeitangabe
die Zeit miteinberechnet habe, in der ich den Nagellack ohne Glitzer
getragen habe), obwohl das gar nciht geplant war. Wie gesagt, ich kann
solche Details nachträglich nicht mehr ändern. Jan war jedenfalls der
einzige, der an diesem Abend das volle Programm mitgemacht hat. Jemand
hat seine langen Haare noch zu einem Fischgrätenzopf geflochten und er
war auch derjenige, der mit mir gemeinsam die letzte Gesichtsmaske
verbraucht hat. Die besagte Gesichtsmaske roch wunderbar nach Himbeere
und wir verteilten die Maske im Gesicht des jeweils anderen. An dieser
Stelle sollte man vielleicht erwähnen, dass Jan einen Vollbart hat und
somit nicht sein ganzes Gesicht mit der Maske bedeckt wurde. Ich habe
dabei festgestellt, dass Gesichtsmasken richtig umständlich sind. Es
dauert einfach ewig, die abzuwaschen. Ich dachte schon, dass ich gar
nicht mehr fertig werde... Danach war ich mir nicht so sicher, ob ich
schonmal irgendwann zuvor eine Gesichtsmaske getragen habe. Also davor
dachte ich, dass ich das bestimmt auch mal bei einem Mädelsabend gemacht
habe, aber ich hätte mich zumindest nicht an den langwierigen Prozess
erinnert, die wieder abzuwaschen. Vielleicht lassen sich andere
Gesichtsmasken auch leichter abwaschen, keine Ahnung. Die, die ich
hatte, roch jedenfalls echt gut, aber ich denke nicht, dass sich der
Prozess gelohnt hat. Mehr möchte ich von dem Abend eigentlich gar nicht
mehr erzählen. Gute Nacht.
with a lovely greet
L.Shihit
PS: Denkt ihr, dass der letzte Satz unangebracht war? Es ist
schließlich nicht so wahrscheinlich, dass ihr meinen Post lest, bevor
ihr schlafen geht. Ich hatte nur irgendwie das Gefühl, dass das ein
kurzer und prägnanter Schluss ist, der irgendwie passt. Jetzt bin ich
mir da nicht mehr so sicher, aber wegen der blöden Schreibmaschine kann
ich jetzt leider nichts mehr daran ändern.
Der vermutlich weltweit 2. Blog über Schminke und PC-Zeugs. Hier werden die Interessen von Männern und Frauen vereinigt und in (hoffentlich) witzigen Anekdoten wiedergegeben. Der Blog hat keine eindeutige Zielgruppe und ich bin auf keinem meiner 2 Hauptthemen wirklich kompetent, aber genau das wird den Charme meines Blogs ausmachen. Außerdem wird ihn sowieso niemand lesen, weil ich keine Zielgruppe habe.
Also es is zwar grad nicht Abend, aber ich wär trotzdem müde genug um schlafen zu gehen, daher find ich es sehr nett, dass du mir eine Gute Nacht wünscht! :D
AntwortenLöschenUnd auch sonst ist der Beitrag sehr gelungen, es wurden eigentlich alle wichtigen Punkte des "Mädelsabends" erwähnt. Außer vll, dass wir auch noch einen komischen Liebesroman durchgeblättert haben, wo der Name der Protagonistin nicht mit dem angeblichen Namen der Protagonistin übereingestimmt hat... Aber ich bin ma gar nicht sicher, ob du das überhaupt mitgekriegt hast und so spannend war das eigentlich auch nicht, also kann man das ignorieren! :)